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Dienstag, 24. Februar 2015

Blog anpassen - ein paar Tipps für Blogger. Teil 4

Shortly

In diesem Beitrag werde ich ein paar Möglichkeiten aufzeigen, wie man automatisch neue Beiträge in sozialen Netzwerken verteilen kann bzw. wo es auch Probleme gibt.

Automatisch Beiträge teilen

Wer regelmäßig bloggt, will natürlich auch dass seine Beiträge gelesen werden. Um dies zu erreichen, eignen sich soziale Netzwerke gut, um die Botschaft im Internet zu verbreiten.  Doch ist es bei den vielen Netzwerken mühsam, sich bei jedem einzuloggen und einen Beitrag abzusetzen. Als Programmierer habe ich natürlich schnell nach einer Automatisierung gesucht, da man sich auch für wiederkehrendes Verhalten Routinen schreibt, die einem die Arbeit abnehmen. Zum Glück gibt es im Internet schon viele Dienste die diesen Service anbieten.

AGB's & Privacy Notice

Wenn man einen der vielen Dienste verwenden möchte, so sollte man sich die AGB's bzw. die Privacy Notice durchlesen. Die meisten Dienste sind auf Englisch und bieten diese auch nur in Englisch an. Ich bin jetzt kein Jus-Profi und habe auch mit manch deutschen AGB's Probleme, weshalb mein Tipp lautet:
Habt ihr Zweifel bei manchen Sätzen in den AGB's so lasst die Finger davon und sucht euch eine Alternative.

No-Go Beispiel: PostRSS 

Zu mehr als fraglichen, zweifelhaften Sätzen bzw. eingeräumten Rechten die sich ein Dienst durch die AGB's zusichert, habe ich ein Beispiel: PostRSS. Diese Einschätzung basiert auf meinen Englisch-AGB-Verständnis und es darf mich jeder in den Kommentaren eines besseren belehren, der Experte auf diesem Gebiet ist.
Auf der "Privacy"-Seite des Dienstes unter "Your Rights" steht folgender Absatz (Quelle: PostRSS, Stand 2015-02-22):
You retain your rights to any Content you submit, post or display on or through the Services. By submitting, posting or displaying Content on or through the Services, you grant us a worldwide, non-exclusive, royalty-free license (with the right to sublicense) to use, copy, reproduce, process, adapt, modify, publish, transmit, display and distribute such Content in any and all media or distribution methods (now known or later developed).
Für mich lest sich das so: Ich behalte die Rechte an dem Inhalt, den ich PostRSS zur Verfügung stelle.
ABER ich erteile ihnen eine weltweite Lizenz (mit Recht auf Weiterlizenzierung), den Inhalt in allen bisher bekannten Medien (und auch solche die erst später erfunden/entwickelt werden) zu verwenden, kopieren, vervielfältigen, adaptieren, modifizieren, veröffentlichen, weitergeben, darstellen und verbreiten. Das bedeutet für mich: Wenn ihnen gefällt was ich ihnen übermittle, können die wenn sie wollen, Geld machen, ohne mich daran zu beteiligen. Wenigstens sind sie so freundlich und nehmen sich keine exklusive Lizenz, das heißt ich könnte den Inhalt auch selber noch irgendwie zu Geld machen - wie nett. Natürlich muss der Dienst die Daten weiterleiten (und eventuell durch meine Einstellungen ändern), um sie auf den sozialen Netzwerken zu posten, aber das kann man auch anders formulieren.

Wie funktioniert das automatische Teilen?

In den meisten Fällen verwendet man den RSS Feed des Blogs. Wird ein neuer Eintrag im Feed verfügbar, so wird dieser Beitrag auf den sozialen Netzwerken geteilt. Viele der Dienste bieten nicht nur dies an, sondern wenn man auf einem sozialen Netzwerk etwas teilt, dass dann auch automatisch auf einem anderen Netzwerk dies geteilt wird.

Soziale Netzwerke

Twitter, Facebook, Pinterest & Co.

Wird von den meisten Diensten die ich gefunden habe unterstützt. Wobei manche Dienste bei Facebook nicht nur Profile sondern auch Seiten unterstützen.

Google+

Profile (privat)

Bei Google+ ist es nicht ganz so einfach, einen Post in das Profil zu bekommen. Für Profile (meistens privat) ist es nicht möglich, da die dafür notwendige API von Google nicht freigegeben ist. Das mag auf der einen Seite positiv sein, da der Profil-Stream dann nicht zugespamt werden kann. Auf der anderen Seite für private Blogger - gerade am Beginn - ein wenig nervig. Blogger selbst kann mittlerweile auf dem Profil posten, jedoch gilt dies nicht für geplante Posts (wieso auch immer) und man kann keinerlei Einstellungen bezüglich Text etc. vornehmen.
Ich habe im Internet zwar eine Möglichkeit über Google Voice und SMS gefunden, allerdings ist das echt kompliziert und funktioniert anscheinend nicht mehr. Darüber hinaus konnte ich nicht wirklich feststellen ob mir nur für das Aktivierungs-SMS ein Auslands-SMS beim Provider in Rechnung gestellt wird oder jedes mal. Deswegen wollte ich dies erst gar nicht probieren.

Seiten (Firma, Marke etc.)

Für g+ Seiten gibt es allerdings eine API mittels der man Beiträge auf das Profil schicken kann. Diese API wird aber von Google streng gehütet und nur auserwählten Unternehmen nach Anfrage der Zugriff gewährt. Blogger kann auch hier wieder automatisch Beiträge teilen (außer geplante). Auch hier kann man jedoch nicht bezüglich Aussehen einstellen.

Dienste für das automatische Teilen

Die Dienste, die ich nachstehend beschreiben werde, haben die AGB-Prüfung (nach meinem Verständnis und ohne Garantie, da sich diese jederzeit ändern können) bestanden. Alle hier angeführten Dienste bieten auch eine gratis Version mit unterschiedlichem Umfang an.

Dlvr.it

Dlvr.it (englisch, sprich: "deliver it") bietet in der gratis Version 5 Feeds und 3 Profile bei sozialen Netzwerken an, auf die man teilen kann. Der Feed wird alle 30 Minuten auf neue Beiträge geprüft. Eine Limitierung über wie viele Beiträge geteilt werden können gibt es nicht. Jedoch bietet Dlvr.it g+ nur in den Premium Versionen an, für die man bezahlen muss. Weiters gibt es nur in der Bezahl-Variante, dass man den Output verändern kann, das heißt während in der gratis Version der Feed 1:1 "durchgeschleift" wird, kann man gegen Bezahlung die Darstellung auf dem sozialen Netzwerk noch ändern. Die einzelnen Preise findet man hier.

Dlvr.it Interface
Screenshot: Dlvr.it Interface

Hootsuite

In der gratis Version kann man 3 soziale Profile verwalten und bis zu 2 RSS Feeds.  Weiters gibt es noch einfache analytische Einstellungen zum Auswerten. Im Gegensatz zu Dlvr.it ist g+ auch in der gratis Version veröffentlicht worden. Einen Preisvergleich gibt es hier. Persönlich finde ich Hootsuite alles andere als intuitive und sehr unübersichtlich. Des weiteren habe ich festgestellt, dass auch ältere Blogeinträge gepostet werden. Woran das liegt, kann ich derzeit nur mutmaßen, da es noch kein ersichtliches Muster gibt. Jedoch wurden ältere Beiträge nach den neuesten geteilt. War es am Anfang wohl nur ein abarbeiten der Feed-Inhalte, ist es dennoch nervig, wenn die älteren Posts als erstes im sozialen Netzwerk aufscheinen. Später allerdings wurden auch ältere Beiträge geteilt, was ich darauf zurückführe, dass ich in diesen Beiträgen Updates geschrieben habe, da sich bei einigen neue Erkenntnisse auftaten. Dennoch möchte ich nicht, dass wenn ich einen Beitrag inhaltlich an neue Erkenntnisse anpasse, dieser dann erneut geteilt wird. Aber ein genaues Muster konnte ich noch nicht zu 100% festmachen, weshalb ich dies noch beobachten muss.

Update 6.3.2015

Nach einigen Beobachtungen kann ich nun mit 100 prozentiger Sicherheit sagen es liegt an Updates die ich für manche Posts schreibe. Das ist nervig und ich möchte nicht, dass diese Beiträge erneut geteilt werden. Und es passiert nur mit Hootsuite.

Update Ende.


Hootsuite Dashboard
Screenshot: Hootsuite Dashboard

IFTTT - If this then that

IFTTT steht für If This Then That, also Wenn Dies Dann Das. Der Dienst ist zur Zeit gratis, obwohl es Ende letzten Jahres Gerüchte über Premium Konten gab, sind diese noch nicht verfügbar. Der Dienst bietet viele soziale Netzwerke an unter denen man etwas teilen kann. Es besteht auch die Möglichkeit den Output anzupassen und zu formatieren. Was sehr auffällt - gerade wenn man das erste Mal diese Seite von einem PC aus besucht - man wird von der Größe der Elemente fast erschlagen. Die Seite ist für den mobilen Einsatz optimiert, was ja nichts Schlechtes ist, aber ein kleines CSS das die Größe für nicht mobile Nutzer anpasst wäre doch wünschenswert. Auch hier gibt es zur Zeit noch keine g+ Unterstützung, aber Facebook und Twitter sind dabei, sowie RSS Dienste. Um automatisch zu posten legt man so genannte "Recipes" (Rezepte) an. Man findet auch schon vordefinierte Rezepte bei denen man nur mehr die Anmeldedaten eintragen muss, das natürlich den Start erleichtert.

If This Than That Dashboard
Screenshot: IFTTT Recipes

Zapier

Zapier bietet sehr viele soziale Netzwerke zum Verbinden an und nennt das ganze Zaps. In der gratis Version kann man bis zu 5 Zaps nutzen und bis zu 100 Beiträge pro Monat weiterleiten lassen (100 Beiträge für alle Zaps). Derzeit gibt es noch keine g+ Unterstützung allerdings ist diese lt. Homepage gerade in Arbeit. Die Seite bietet derzeit keine mobile Unterstützung an, weshalb sie nur wirklich gut vom PC aus zu nutzen ist. Das Einrichten geht allerdings sehr einfach und auch den Output für das entsprechende Netzwerk kann man anpassen. Des Weiteren erhält man eine wöchentliche E-Mail über die getätigten Beiträge, sowie über eventuelle Fehler, sollte einer auftreten. Ist das gratis Kontingent aufgebraucht, werden alle Zaps automatisch deaktiviert. Einen Preisvergleich findet sich hier.

Zapier Dashboard
Screenshot: Zapier Übersicht

Update 6.3.2015

Buffer

Ich habe nun einen neuen Service gefunden, der mit einem kleinen "Workaround" das Problem von Hootsuite löst. Wie ich schon erwähnt habe, hat g+ die API für das Posten auf Seiten nur für bestimmte Unternehmen freigegeben, weshalb es schwierig ist, dies zu Automatisieren, ohne viel Geld dafür ausgeben zu müssen.
Buffer ist im Grunde ein Dienst, mit dem man Beiträge für mehrere soziale Netzwerke planen kann. Sprich man schreibt einen Post, sagt wo es geteilt werden soll und wann. Jedoch bietet der Dienst keine RSS Unterstützung in der gratis Version. Man kann pro gratis Account für jedes verfügbare soziale Netzwerk (Twitter, Facebook, g+ und LinkedIn) einen Account hinterlegen und bis zu 10 Beiträge pro Netzwerk in die Queue packen.

Buffer Dashboard
Buffer Dashboard

Mit einem Trick kann man aber auch RSS-Inhalte in Buffer einstellen: Man nutzt Zapier um die Buffer Queue zu befüllen. Das ist ziemlich einfach, das einzige worauf man achten muss ist, dass man den "Raw Original Link" vewendet, um ein Vorschaubild zu erhalten und "Raw Updated" + 20 Minuten einstellt. Die 20-minütige Verzögerung hat den Grund, da Zapier die Feeds nur alle 15 Minuten auf neue Inhalte testet und ein wenig Spielraum zur Veröffentlichung auf Buffer vorhanden ist, sonst könnte der Beitrag unter Umständen von Buffer nicht geteitl werden, da die Zeit schon vergangen ist.

Zapier Einstellungen für Buffer
Zapier Einstellungen für Buffer

Fazit

Derzeit verwende ich eine Kombination aus Zapier, IFTTT und Hootsuite. Am besten finde ich Zapier, da es das übersichtlichste Interface von allen hat, auch wenn es keine mobile Ansicht hat. In Zapier kann man sehr schnell gute Ergebnisse erzielen ohne viel Aufwand. Zapier verwende ich für meine Facebook Beiträge, Twitter und Google Plus während ich IFTTT für Twitter verwende. IFTTT bietet allerdings wenig Infos was man mit dem ausgewählten Netzwerk alles "anstellen" kann. Bei Zapier kann man sich oft zwischen einem normalen Beitrag oder einem Beitrag mit Bild entscheiden. Bei IFTTT muss man sich durch das ganze Recipe klicken bis man sieht, was man alles einstellen kann. Diese Aufteilung der Dienste hat keinen bestimmten Grund, sondern ist einfach so nach dem Testen geblieben. Hootsuite verwende ich derzeit nur für g+. Jedoch finde ich Hootsuite sehr unübersichtlich und in keinster Weise so intuitive wie Zapier oder IFTTT. Sobald Zapier die g+ Unterstützung fertig hat, steige ich um. Bis dahin mühe ich mich mit Hootsuite ab.
Mittlerweile verwende ich nur mehr Zapier für alle Dienste, da es das beste Ergebnis liefert und man auch Buffer damit gut befüllen kann und somit wiederum auf g+ teilen kann. Mit IFTTT kann man auch RSS Feed Einträge zu Buffer schicken, aber Zapier ist mir einfach eine Spur sympathischer bei der Einstellung. Derzeit komme ich mit der gratis Version von Zapier aus, da ich keine 100 Einträge im Monat verschicke. Mal sehen was die Zeit so bringt und ob man upgraden muss...

Update ende

Anthing Else...?

Das war also eine kleine Übersicht über Dienste die man für automatisierte Beiträge auf sozialen Netzwerken verwenden kann. Im nächsten Teil gibt es dann noch eine kurze Übersicht über nützliche Einstellungen in Blogger und wie man Disqus Kommentare auf Leser-Wunsch laden kann, um die Bandbreite vor allem von mobilen Usern zu entlasten.